(Deutsch)
In der zeitgenössischen Kunst steht der weibliche Körper im Zentrum vielschichtiger Debatten, die tief in gesellschaftlichen Normen verwurzelt sind. Körper sind nicht nur Objekte der Betrachtung, sondern auch Träger kollektiver Geschichten, die verschiedene Perspektiven auf Geschlecht und Identität widerspiegeln. Eglė Otto konstruiert in ihrer Malerei das Körperliche aus Versatzstücken zu einem aktiven Subjekt, das persönliche Geschichten und Erfahrungen verkörpert. Die von ihr, zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit gemalten und gekratzten Formen bewegen sich im Spannungsfeld einer Dualität, bei der das „Selbst“ einerseits als Träger gesellschaftlicher Prägungen agiert und gleichzeitig in Konflikt mit der eigenen Identität gerät, wenn diese äußeren Definitionen nicht mit individuellen Erfahrungen übereinstimmen.
Otto beschäftigt sich mit diesem konfliktreichen Wechselspiel zwischen kollektiven Vorgaben und persönlicher Erfahrung. Durch die Dekonstruktion vorherrschender Rollenbilder entwickelt sie eine Bildsprache, die den „female gaze“ in den Mittelpunkt rückt und „History“ in „Herstory“ verwandelt. Dabei hinterfragt sie kritisch, welche Geschichten wir uns erzählen und wie diese geformt werden.
Um eine emotionale Resonanz zu erzeugen und das limbische System zu aktivieren, setzt Otto auf starke Farben und dynamische Kompositionen. Auf diese Weise schafft sie ein sinnliches Potpourri von Formen, das zum Dialog einlädt und anregt, eigene Erfahrungen und Interpretationen einzubringen.
Ein zentraler Aspekt von Ottos Arbeit ist die aktive Rolle der Rezipierenden im kreativen Prozess, bei dem sie die Bedeutung der Bilder mitgestalten. Diese Partizipation ist entscheidend, um erlebbar zu machen, wie gesellschaftliche Definitionen von Geschlecht unsere Sehgewohnheiten, unser Verhalten und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen prägen.

(English)
In contemporary art, the female body is at the center of complex debates that are deeply rooted in social norms. Bodies are not only objects of contemplation, but also carriers of collective stories that reflect different perspectives on gender and identity. In her paintings, Eglė Otto constructs the corporeal from set pieces into an active subject that embodies personal stories and experiences. The forms she paints and scratches between abstraction and figuration operate in the field of tension of a duality in which the “I” functions on the one hand as a carrier of social imprints and at the same time comes into conflict with one's own identity when these external definitions do not correspond with individual experiences.
Otto deals with this conflict-laden interplay between collective guidelines and personal experiences. By deconstructing prevailing role models, she develops a visual language that focuses on the “female gaze” and transforms “history” into “herstory”. In doing so, she critically questions the stories we tell ourselves and how they are created.
To evoke an emotional resonance and activate the limbic system, Otto relies on strong colors and dynamic compositions. In this way, she crafts a sensual potpourri of forms that invites dialog and encourages the viewer to contribute their own experiences and interpretations.
A central aspect of Otto's work is the active role of the recipients in the creative process, in which they help to shape the meaning of the images. This participation is crucial in order to make it possible to experience how social definitions of gender shape our viewing habits, our behavior and our interpersonal relationships.

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Eglė Otto
Email: egle.otto@gmx.de
Instagram: www.instagram.com/egle.otto

Artist Studio:
Kurfürstendamm 225
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